Re: Gibt es einen Zusammenhang von Starken Frauen und Männerröcken?
Werbung und Filmindustrie installieren ein für mich sehr fragwürdiges Bild von "starken" Frauen und Männern. Was sind denn "starke" Frauen bzw. Männer? Oder anders gefragt, was sind den "starke" Menschen? Was ist Stärke?
Das ist wohl eher männliches Wunschdenken, Frauen hätten aus Neid auf die Stärke und Unabhhängigkeit der Männer die Hose anzogen. In den Jahren nach 1960 trugen die Frauen Kittelschürzen und trugen ihren Teil zum Aufbau und so genannten Wirtschaftswunder bei. Frauen fingen an Hosen zu tragen, weil sie aufgrund des kriegsbedingten Männermangel "Männerarbeit" machen mussten, und später keinen Grund sahen, diese gewonnen Bekleidungsfreiheit aufzugeben. Vor diesem gesellschaftlichen Hintergrund sehe ich auch die Emanzipationsbewegung der Frauen.
Frauen hören nicht auf, Frau zu sein, wenn sie sich in Herrenabteilung bedienen. Nur die ach so starken und unabhängigen Männer fürchten um ihre Identität als Mann, wenn sie etwas aus der Damenabteilung für sich haben möchten.
Die traditionelle Männerrolle funktioniert in unserer Informationsgesellschaft nicht mehr. Vereinzelt fangen Männer an, ein neues männliches Selbstverständnis für sich zu entwickeln. Der Männerrock ist für mich ein Ausdruck dieser Neuorientierung.
Es sind nicht die "starken" Frauen, wie sie und die Werbung und Filmindustrie vorgaukelt, es sind die von Männern unabhängigen Frauen, die uns zwingen, uns als Mann zu hinterfragen. Wir haben jetzt die Möglichkeit neu zu definieren, was männlich ist. Es wird Zeit für die Emanzipation der Männer.
Deine Beobachtungen kann ich nicht bestätigen, dass Frauen in Kleidern und Röcken "stolzer" und "stärker" auftreten, als Männer in "klassischen" Anzügen.
Wolfgang