Re: Noch was Neues....

Superschotte, Wednesday, 01.12.2004, 17:07 (vor 7570 Tagen) @ Marc

Hallo Marc,

Worin unterscheiden sich die diversen günstigen Alternativen vom "richtigen"
Kilt? Ich meine da einerseits solche Mid-Price-Angebote wie z.B. den Walking
Kilt (Economy Kilt) von schottenladen.de, aber auch die ganz günstigen Sachen
wie z.B. kilt.de.

Also die Teile beim schottenladen.de kommen soweit ich den Laden kenne,
allesamt aus Schottland und sind somit echt. Die einzelnen Vorzüge werden
auf der Seite schon gut dargestellt. Die Unterscheidung besteht im Stoffgewicht,
im Schnitt und dem Faltenlegen. Aber der Reihe nach. Erstmal darüber klar weden,
was ein Kilt ist. Ein Kilt ist ein Wickelrock. D.H. man wickelt sich ein Stück
Stoff um die Hüften. Das Stück Stoff ist so lang, dass die Körpervorderseite
doppelt von Stoff bedeckt ist. Diese beiden vorderen Stoffteile nennt man
Apron (dt. Schürze) und sollten, damit sie bei der schweren Arbeit nicht
behindern(Baumstämme werfen, Bierkasten tragen, Frauen anbaggern[image]),
keine Falten haben. Damit man die volle Bewegungsfreiheit erlangt,
wird der Stoff hinten in Falten gelegt. Die Breite und der Abstand der Falten
und der Umfang des Trägers sind für die benötigte Stoffmenge verantwortlich.

Der klassische schottische Kilt wird in Heavyweight Stoffgewicht (16oz)mit
vielen schmalen Falten, bei denen das Muster der Forderseite weiterläuft (Set)
gefertigt. Man benötigt in der Regel 8 Yard Stoff (Spargel brauchen weniger)
Der schwere Wollstoff sitzt sehr gut und gibt nicht so schnell nach. D.H.
ein dicker Bauch oder Hintern beult das gute Stück selbst bei Dauerbenutzung
nicht aus. Der schwere Stoff hält auch gut warm. Selbst bei minus 10 Grad
brauchst du in Verbindung mit Kilthoses (Wollstrümpfe) eigentlich keine
Unterhose. Die guten temeraturregelnden Eigenschaften von Wolle ermöglichen
das Tragen des schweren Stoffes auch im Sommer. Der schwere Stoff knittert
nicht und fliegt beim Tanzen oder bei Wind nicht so schnell hoch. Durch die
Maßfertigung sitzen die Kilts perfekt und haben ein perfektes finnish. Ein
Heavyweight Kilt ich allerdings wie der Name sagt, sehr schwer und als
Kompromiss werden gerne Mediumweight Stoffe (10 oz. - 13 oz.) genommen.
Durch das geringere Materialgewicht kommt es auch zu Preiseinsparungen. Der
Stoff knittert allerdings leichter und bei häufiger Beanspruchung kann
es zu Ausbeulungen kommen (Allerdings sehr selten).
Neuerdings werden walking Kilts angeboten. Hier verwendet man leichtes
Wollmaterial und hinten werden breite Falten gelegt. Auch die beiden
Aprons überdecken die Vorderseite nicht vollständigt. Dadurch braucht man
viel weniger Stoff (4-5 Yard). Durch die breiteren Falten braucht man auch
keine Maßfertigung. Und durch die geringere Außwahl an Tartans (Muster) wird
eine Konfektionierung möglich. Das wirkt sich positiv auf den Preis aus.
Allerdings wärmt ein Walking Kilt nicht so gut. Im Winter also Strumpfhose
tragen oder früh genug einen Heavyweight Kilt ordern. Ein Walking Kilt
ist sicherlich ein guter günstiger Einstieg in die Welt der echten Kilts.
Wer aber die Vorzüge eines Maßgerfertigten Kilts am eigenen Leib gespürt hat,
wird die Mehrkosten immer wieder gerne aufbringen und sich immer wieder an
dem Sitz, Swing und die Farben des ausgewählten Tartans und die
Kompromisslos gute Soffquallität erfreuen.

Die Teile von Kilt.de sind aus Baumwolle gefertigt. Der Kilt ist relativ
leicht, hat wenige breite Falten. Leider sind auch auf der Vorderseite,
den Aprons, Falten. (Vielleicht eine Anregung für Walter. Versucht doch
mal glatte Aprons bei kilt.de. Der Look käme dem original viel näher)
Die Auswahl an Mustern ist begrenzt und wer eine verkorkste Figur wie
ich hat, bekommt dank Konfektion keinen optimalen Sitz. Aber zum Ausprobieren,
oder zum Arbeiten sind die Teile im Preis Leistungsverhältinis unschlagbar.
Man sieht aber einen Unterschied.

Ich hoffe es hilt Dir bei der Auswahl


Gruß

der Superschotte


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