Hallo UdoM!
Hallo Tobi,
Sollten sie das wirklich ? Wenn ja, wer sagt das ? Also ich glaube das nicht !-)
Auf was beziehst Du Dich da jetzt? Auf die Makel oder darauf, dass sich Männer mit dem Rocktragen "begnügen" sollten?
Wer sagt denn schon, was wirklich männlich ist? Was genau ist weiblich? Ist nicht alles letztlich Teil einer Grauzone, die auf der einen Seite Richtung Mann und auf der anderen Seite Richtung Frau ausgedehnt ist. Wenn ich einen Rock (oder auch eine FSH) trage, fühle ich mich nicht im geringsten weiblich. Kleidungsstücke (egal, welcher Art) haben für mich kein Geschlecht. Sie haben lediglich einen "Schnitt", der einem gewissen Körperbau angepasst ist. Oder ist eine Jeans etwa männlich, nur weil sie in der Männerabteilung hängt?
Meine bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass Kleidung oft ein Ausdruck von Gemütszuständen bzw. Charakterzügen ist. Besonders bei Frauen konnte ich beobachten, dass man auch Launen an der Kleidung ablesen kann. Ein kurzer Rock und eine Strumpfhose dient dabei wohl oft als "Lockmittel" und wird deshalb wohl als "Fetisch" gesehen. Nicht zuletzt, weil "wir" Männer es dazu machen. Frauen würden es nicht als "Lockmittel" einsetzen, wenn es keinen Erfolg hätte 
Dass Männer eher verhalten sind in der Auswahl ihrer Klamotten, liegt wohl vor allem auch an der Auswahl. Ein kleines Schlüsselerlebins hat mich da wohl sehr geprägt und zum Nachdenken angeregt. Auf der Suche nach einer Badehose fand ich mich in der Schwimm-Sportabteilung eines großen Modehauses wieder, das zu 95% aus den verschiedensten Badeanzügen bestand und nur zwei Regalmeter mit ein und der gleichen Badehose in den verschiedensten Größen bietete.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich bei meinem Outfit von letztem Sonntag sehr wohl darauf geachtet habe, dass es nicht zu sehr von Frauen "kopiert" aussieht. Mit Bundeswehrstiefeln, schwarzer blickdichter Strumpfhose, kurzem (knapp über die Knie gehenden) beigen Rock und einer Bomberjacke fühlte ich mich doch schon ziemlich wohl. Nicht zuletzt meine Freundin hat mir zu dieser "Komposition" verholfen.
Dass Frauen sich ihrer Weiblichkeit beraubt fühlen könnten, habe ich schon lange befürchtet, aber noch nie wirklich erfahren. Dass es doch so ist, zeigt, wie sehr sich Frauen über ihre Kleidung definieren. Aber steckt in einer Strumpfhose nicht viel mehr der Beweis, mit zarten, empfindlichen Stoffen umgehen zu können? Oder vielleicht sogar eine Art Sanftmut?
Aufgrund meiner "Badehosenerfahrungen" hat sich im Prinzip nur ein Wunsch durchgesetzt: Endlich auch als Mann das tragen zu dürfen, was man(n) tragen möchte. Keine Frage, es war/ist ein wunderschönes Gefühl, im Rock in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein. Aber nicht zuletzt hat mich der Wunsch meiner Freundin und der Wille, den Rock in der Gesellschaft zu "etablieren" motiviert, den ersten Schritt auf die Straße zu machen. In den Köpfen der Leute ändert sich nur dann etwas, wenn sie zum Nachdenken angeregt werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass jeder den Mut findet, immer mehr das zu tragen, was er tragen möchte. 
Tobi