Re: Entwarnung
Hi Jörn,
Zuerst mal möchte ich Dir sagen, ich finde es gut, dass Du Dich dafür eingesetzt hast, dass etwas in Richtung PR gemacht wird, Du hast es gut gemeint. Allerdings ist ausgerechnet Bärbel Schäfer nicht die allererste Wahl, so etwas zum Publikum rüberzubringen. Ich erinnere mich an einen Pressebericht aus dem vergangenen Jahr, der über Sendungs-Teilnehmer berichtete, die per Gerichtsbeschluss die Ausstrahlung einer solchen Talkshow verhindern mussten, bei der die Teilnehmer entgegen der Absprachen in den vorausgegangenen Besprechungen während der Live-Sendung plötzlich mit ganz anderen Themen konfrontiert wurden. Dadurch fühlten sich die Teilnehmer, die ja alle keine Medienfachleute sind, völlig falsch dargestellt und fürchteten, Schaden zu nehmen. Das Gericht hat die Ausstrahlung daraufhin untersagt.
Gerade unser Thema ist für Leute wie Schäfer, die doch nicht informieren wollen, sondern nur Quote machen wollen, ein gefundenes Fressen, lässt es sich doch leicht ins sexuelle Schmuddelniveau herabziehen und der geifernden Meute vor den Bildschirmen zum Frass vorwerfen. Das möchte ich auf gar keinen Fall, dazu bin ich mir jedenfalls zu schade. Ich erinnere mich an eine Talkshow mit Arabella Kiesbauer (Bericht darüber steht unten im Archiv, das war irgendwann im letzten Sommer), bei der auch ein Mann in einem Kilt auftauchte, der aber selbst überhaupt kein persönliches Niveau hatte, geschmack- und stillos gekleidet war, sich die Kamera unter den Rock halten liess und die Frage, was er unter seinem Rock tragen würde, mit "..nen nackten A...." beantwortete. So gehen eben Privatsender mit solchen Themen und mit Talkshowteilnehmern um, nach dem Motto: Quote Quote über alles!
Ich wollte nicht protestieren, ich wollte nur ernstgemeinte Bedenken vortragen, die mir sehr wichtig erscheinen. Wenn es um die Medien geht, fragt Schorsch, der hat mit dieser Branche Erfahrung, der weiss, was in diesem Haifischbecken abgeht und er weiss wie man damit umgehen muss. Beteiligt Euch an Schorsch`s TV-Projekt, das er in eigener Regie produzieren will. Leider hat er im Moment aus beruflichen Gründen wenig Zeit dafür, so dass sich das alles verzögert, aber gestorben ist das Projekt nicht.
Jörn, nochmals vielen Dank für Deine Initiative.
Gruss,
Ferdi