Für mehr Gleichberechtigung

Theo, Friday, 21.01.2005, 14:02 (vor 7463 Tagen)

Hi,

es wird doch hier immer über gleiches Recht für gleiche Bürger diskutiert. Insbesondere habe ich hier öfters gelesen, dass es eine Diskriminierung wäre, wenn man Frauen Röcke und Hosen zwar zugesteht, Männern jedoch nur die Hosen "erlaubt".

Im Bundestag gibt es nun eine eine Debatte zum Thema:

http://www.arcor.de/content/aktuell/thema/index.html

Der o. g. Artikel endet mit dem Satz: "Angriff auf die Vertragsfreiheit". Was ist mit intoleranten Bürgern die vehement gegen Männerröcke reden und teilweise rabiat reagieren? Wäre das nicht auch ein "Angriff auf die Kleiderfreiheit"?

Müsste man sich da nicht mal mit einbringen? Wie wäre es denn mit einer Petition? Viele andere Bürgerinitiativen machen so etwas und scheinen damit erfolgt zu haben. Ist es nicht sowieso mal an der Zeit, dass unser Problem im Bundestag diskutiert wird?

Theo (allein und gegen den Rest der Welt)

Re: Für mehr Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz

Skirttrender, Friday, 21.01.2005, 15:16 (vor 7463 Tagen) @ Theo

Hi Theo,

schau Dir das geplante Anti-Diskriminierungs-Gesetz an.

Ich denke, daß würde für uns auch (fast) alle Probleme lösen, bzw. mehr erlauben.

Gruß

Skirttrender

Re: Für mehr Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz

JürgenB, Friday, 21.01.2005, 16:22 (vor 7463 Tagen) @ Skirttrender

Hi Theo,
schau Dir das geplante Anti-Diskriminierungs-Gesetz an.
Ich denke, daß würde für uns auch (fast) alle Probleme lösen, bzw. mehr erlauben.

Bitte sehr:

aus www.lawchannel.de
Anti-Diskriminierungsgesetz und EU-Richtlinien

Das Anti-Diskriminierungsgesetz (ADG) dient der Umsetzung mehrerer EU-Richtlinien, die der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament beschlossen haben. Die Bundesrepublik ist als EU-Mitglied verpflichtet, diese Richtlinien – meist im Wege eines Gesetzes – in Deutschland umzusetzen.
Die Richtlinien verlangen, dass dem Gebot des Gleichbehandlungs-grundsatzes in Beschäftigung und Beruf sowie im zivil- und sozialrechtlichen Bereich Genüge getan wird. Insbesondere soll die Antirassismus-Richtlinie des Europäischen Rats (2000/43/EG) Benachteiligungen von Menschen im Hinblick auf ihre ethnische Herkunft oder Zugehörigkeit verhindern.

In weiteren Richtlinien werden die Merkmale Geschlecht, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexuelle Identität einbezogen. Die bestehenden rechtlichen Instrumente zum Schutz vor Ungleichbehandlung werden ausgebaut. Im Sinne des Gleichbehandlungsgrundsatzes soll der Zugang zu Bildung, Gesundheits- und Sozialleistungen und zu öffentlich angebotenen Gütern besser gewährleistet werden.

Obwohl zunächst eine Umsetzung der Richtlinien „Eins zu Eins“ geplant war, geht nunmehr das Antidiskriminierungsgesetz über die europäischen Vorgaben weit hinaus: Abschnitt 3 des Gesetzes enthält Regelungen zum Schutz vor Benachteiligung im Zivilrechtsverkehr, die nicht nur der Gleichbehandlung von Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen dienen soll, sondern darüber hinaus auch die Merkmale Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Identität und Geschlecht einbezieht. Ansonsten seien - so der Gesetzentwurf - „wesentliche Bereiche des rechtlichen Lebens aus dem Benachteiligungschutz ausgeklammert“.

Diese Ausweitung auf dem Gebiet des Privatrechts hat beispielsweise zur Folge, dass ein Vermieter dem Mieter die Wohnung nicht aus Gründen versagen darf, die auf einem der genannten Merkmale beruhen. Oder: Ein Hotel kann nun nicht mehr die Aufnahme gleichgeschlechtlicher Paare verweigern. Auch private Versicherungen dürfen nicht mehr ohne sachlichen Grund nach Alter, Geschlecht etc. differenzieren. Rechtsgeschäfte im so genannten „privaten Nähebereich“ bleiben allerdings grundsätzlich vom Antidiskriminierungsgesetz ausgeschlossen.

Gerade auch im Arbeitsrecht stehen einige Neuregelungen zum Schutz vor Diskriminierung an. So werden Ansprüche auf Schadensersatz des Arbeitnehmers ausgebaut, der Betriebsrat und die im Betrieb vertretene Gewerkschaft erhalten erweiterte Klagemöglichkeiten. Auf der anderen Seite befürchten Kritiker, dass etwa eine Lohndifferenzierung nach Leistung schwieriger werden könnte. Die tatsächlichen Auswirkungen auf das Arbeitsleben durch die erwähnten Änderungen im Privatrecht sind noch nicht abzuschätzen. Das Antidiskriminierungsgesetz stärkt jedoch die Rechte des einzelnen Bürgers.

Rechtsanwalt Wolfgang Kotsch
10789 Berlin
Tel. 030 / 21 91 79 40
E-Mail: RAKotsch@gmx.de


Gruß
JürgenB

Re: Für mehr Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz

Ferdi, Friday, 21.01.2005, 16:34 (vor 7463 Tagen) @ JürgenB

Hi!

Gerade auch im Arbeitsrecht stehen einige Neuregelungen zum Schutz vor Diskriminierung an. So werden Ansprüche auf Schadensersatz des Arbeitnehmers ausgebaut, der Betriebsrat und die im Betrieb vertretene Gewerkschaft erhalten erweiterte Klagemöglichkeiten. Auf der anderen Seite befürchten Kritiker, dass etwa eine Lohndifferenzierung nach Leistung schwieriger werden könnte. Die tatsächlichen Auswirkungen auf das Arbeitsleben durch die erwähnten Änderungen im Privatrecht sind noch nicht abzuschätzen. Das Antidiskriminierungsgesetz stärkt jedoch die Rechte des einzelnen Bürgers.

Hier allerdings sehe ich mögliche Verbesserungen für diejenigen, die Probleme am Arbeitsplatz mit der Kleidung haben. Wenn nicht in Arbeits- und Dienstverträgen Dresscodes vorgeschrieben sind, können Männer in Zukunft leichter durchsetzen, dass sie gleich behandelt werden. Wenn also z. B. Frauen das wahlweise Tragen von Röcken und Hosen erlaubt wird, können Männer das in Zukunft leichter für sich durchsetzen.

Gruss,
Ferdi

Rechtsanwalt Wolfgang Kotsch
10789 Berlin
Tel. 030 / 21 91 79 40
E-Mail: RAKotsch@gmx.de

Gruß
JürgenB

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Re: Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz/Medienpranger

Skirttrender, Friday, 21.01.2005, 19:31 (vor 7463 Tagen) @ Ferdi

Hi Ferdi,

können Männer in Zukunft leichter durchsetzen, dass sie gleich behandelt >werden. Wenn also z. B. Frauen das wahlweise Tragen von Röcken und Hosen >erlaubt wird, können Männer das in Zukunft leichter für sich durchsetzen.

So sehe ich dieses Gesetz für uns.

Wenn uns dass Jemand verbieten will, z.B. ein Arbeitgeber, weisen wir auf das Gesetz hin, und drohen mit einer Klage wg. Diskriminierung (ist sogar bereits EU-Recht) und ggf. auf Schadensersatz. Mit Presse, Medien und dem ganzen tam-tam.

Wie blitzeschnelle wird dann Jeder, und gerade Arbeitgeber ganz "freundlich", und erlaubt ab sofort jeden Rock, damit seine Firma nicht in großen Lettern am "Medienpranger" stehen, und vor Gericht müssen ? *grins*

Gerade in diesem Gesetz sind so viele Varianten genannt, mehr noch als das EU-Recht, daß Keiner mehr von Denen durchblickt, und lieber keine Klage riskiert. *grübel* Fällt Männerrock jetzt unter Geschlecht, oder unter sexuelle Orientierung ???

Gruss,

Skirttrender

Re: Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz/Medienpranger

Priska, Friday, 21.01.2005, 20:57 (vor 7463 Tagen) @ Skirttrender

Hallo!

Wenn uns dass Jemand verbieten will, z.B. ein Arbeitgeber, weisen wir auf das Gesetz hin, und drohen mit einer Klage wg. Diskriminierung (ist sogar bereits EU-Recht) und ggf. auf Schadensersatz. Mit Presse, Medien und dem ganzen tam-tam.
Wie blitzeschnelle wird dann Jeder, und gerade Arbeitgeber ganz "freundlich", und erlaubt ab sofort jeden Rock, damit seine Firma nicht in großen Lettern am "Medienpranger" stehen, und vor Gericht müssen ? *grins*

Du wuerdest echt in einer solchen Firma arbeiten wollen, wo Du mit solchen Mitteln arbeiten musst? Ich haette da kein Vertrauen in meine Vorgesetzten, und darf sicher davon ausgehen, dass die das auch nicht haetten. Und die wuerden Dich bei naechstbester Gelegenheit rauswerfen, weil sie nie wissen koennen, ob Du nicht wieder mit irgendwelchen Klagen drohst.

Aber ja soweit sind wir schon, dass wir die Arbeitgeber verklagen *kopfschuettel*

Gruss Priska

Re: Gleichber./ Anti-Diskr./M.pranger/@Priska/David gg. Goliath

Skirttrender, Monday, 24.01.2005, 18:33 (vor 7460 Tagen) @ Priska

Hi Priska,

Du wuerdest echt in einer solchen Firma arbeiten wollen, wo Du mit solchen Mitteln arbeiten musst? Ich haette da kein Vertrauen in meine Vorgesetzten, und darf sicher davon ausgehen, dass die das auch nicht haetten. Und die wuerden Dich bei naechstbester Gelegenheit rauswerfen, weil sie nie wissen koennen, ob Du nicht wieder mit irgendwelchen Klagen drohst.
Aber ja soweit sind wir schon, dass wir die Arbeitgeber verklagen *kopfschuettel*
Gruss Priska

hmm, ich komme mir schon vor, wie ein kleiner Revoluzzer. Wer mich ärgert, der kriegts mit mir zu tun. Klar, dabei muß ich aufpassen, damit ich es nicht übertreibe.

In einem konkreten Fall stehe ich gerade, wie der bibl. David gegen Goliath.
(Keine Sorge, nichts ungesetzliches, nur Meinungsfreiheit.) Keiner traute dem kleinen, jungen David überhaupt was zu. Und er schaffte es dennoch...... das schier total Unmögliche.

Gruß

Skirttrender

Re: Gleichber./ Anti-Diskr./M.pranger/@Priska/David gg. Goliath

Priska, Tuesday, 25.01.2005, 13:04 (vor 7459 Tagen) @ Skirttrender

Hallo!

hmm, ich komme mir schon vor, wie ein kleiner Revoluzzer. Wer mich ärgert, der kriegts mit mir zu tun. Klar, dabei muß ich aufpassen, damit ich es nicht übertreibe.

Mir waer es ehrlich gesagt zu bloed in einer Firma zu arbeiten, wo ich staendig irgendwelche Kaempfe ausfechten muss um zu meinem Recht zu kommen. Da geh ich oder pass mich an. Aber irgendwie kommt doch da die Arbeit zu kurz, wenn Du staendig David bist?

(Keine Sorge, nichts ungesetzliches, nur Meinungsfreiheit.) Keiner traute dem kleinen, jungen David überhaupt was zu. Und er schaffte es dennoch...... das schier total Unmögliche.

Nur was bringt es Dir? Du hast dann zwar die Meinungsfreiheit, aber vermutlich trotzdem ein gestoertes Arbeitsverhaeltnis. Zumindest wenn ich Dein Chef waere, haette ich das. Wobei ich wohl eh schon zuviel Meinungsfreiheit gewaehren wuerde - solange Du im Interesse der Firma handelst :-) Wenn Du natuerlich mein Verkaeufer bist und unsere Produkte als schlecht anprangerst (weil sie vielleicht wirklich schlecht sind!), dann ist das nicht im Firmeninteresse und wuerde - trotz Meinungsfreiheit in unserer Welt - zu Problemen fuehren.

Gruss Priska

Re: Gleichber./ Anti-Diskr./M.pranger/@Priska/David gg. Goliath

Skirttrender, Tuesday, 25.01.2005, 16:03 (vor 7459 Tagen) @ Priska

Hallo Priska,

ùps ich vergaß zu erwähnen, daß ich momentan keinen Arbeitgeber habe, also arbeitslos bin. Ich würde auch nie meinen Arbeitgeber öff. schlecht machen.
Interne, sachliche Kritik, mit Begründung, ist o.k., wird aber auch nicht überall gerne gesehen, bzw. hatten kein Interesse daran.

Betr. David gegen Goliath.
Ist noch i.d. Vorbereitung, ich habe noch nicht das richtige Werkzeug (Medien) dafür gefunden. Ist im Wesentlichen (nur) eine Aufzählung von bereits passierten
Vorfällen/Tatsachen. Die Meinung dazu soll sich der Zuschauer/Leser bilden.
Dann hat es aber eine Goliath-umwerfende Wirkung, und ich bin nicht mehr arbeitslos. Und lt. AA bin ich dazu verpflichtet, alles mir Mögliche zu unternehmen, um nicht weiter arbeitslos zu sein, jawohl ! *kopfnick*

Gruß

Skirttrender

Re: Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz/Medienpranger

Theo, Friday, 21.01.2005, 22:29 (vor 7463 Tagen) @ Skirttrender

Hi Skirttender,

Wenn uns dass Jemand verbieten will, z.B. ein Arbeitgeber, weisen wir auf das Gesetz hin, und drohen mit einer Klage wg. Diskriminierung (ist sogar bereits EU-Recht) und ggf. auf Schadensersatz. Mit Presse, Medien und dem ganzen tam-tam.
Wie blitzeschnelle wird dann Jeder, und gerade Arbeitgeber ganz "freundlich", und erlaubt ab sofort jeden Rock, damit seine Firma nicht in großen Lettern am "Medienpranger" stehen, und vor Gericht müssen ? *grins*

Gruss,

Skirttrender

So? Ach, wenn ich das gewusst hätte, dass die Zeiten noch so gut für Arbeitnehmer stehen, dann hätte ich mir ja gar keinen Kopf machen brauchen. Danke für den Tipp. Ich werde das am Montag gleich mal ausprobieren. Also zuerst die Tür aufschlagen *wumm* Dann den Boss anfegen: "Chef ich habe mit Ihnen zu sprechen!" und dann den üblichen Tam Tam. Mal sehen was passiert. Wenns ihm nicht passt, kann er sich ja einen anderen Mitarbeiter suchen. Sind ja schließlich genug da.

Theo (allein und gegen den Rest der Welt)

Re: Gleichberechtigung / Anti-Diskr.Gesetz/Medienpranger

Skirttrender, Monday, 24.01.2005, 17:49 (vor 7460 Tagen) @ Theo

Hi Theo,

`uih, was für ein Temperament, und so schön ironisch.
(...nicht so schnell, dieses Gesetz ist noch gar nicht gültig.)

Die Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes. ....ja, da bin ich zu sehr von mir ausgegangen. Diese Angst habe ich mir schon vor 17 Jahren abgewöhnt. Da habe ich zum ersten Mal gekündigt, ohne eine neue Stelle zu haben. (Drei Jahre lang EDV Tag und Nacht gearbeitet, 60-70 Stunden-Woche, zum Mini-Lohn, = Selbstausbeutung, und die Schinderei brachte nicht weiter.)

Seitdem kann mich kein Arbeitgeber mehr damit erpressen. Hat auch noch Keiner versucht.Und Jeder, der mich bisher feuerte, hatte es hinterher bereut, weil er nichts Besseres gefunden hatte.

"Draußen zehn Andere für meinen Posten ? Na, bitte sehr, viel Glück bei der Auswahl,...und schönen Tag noch. Sollten Sie mich doch brauchen, dann haben Sie ja meine Tel.Nr." (Mir ist schon klar, daß dieser Chef wahrscheinlich niemals anrufen würde, wäre ihm auch zu peinlich.)

Dieses Selbstbewußtsein, damit ich so einen Satz sagen kann, zeichnet einen Mitarbeiter mehr aus, als Dutzende v. Zeugnissen, gerade in heutigen Zeiten.Und dieses Selbstbewußtsein brauche ich auch zum öff. Rock tragen, und kneife nicht gleich, nach jedem blöden Spruch.

Jeder Arb.geber weiß, daß ihm Kündigungsschutzklage droht, die er meistens nur mit Abfindung sich freikaufen kann. Wenn noch eine Klage/Prozess wg. Diskriminierung dazu käme, wirds noch schwieriger und teurer für ihn, nicht für mich.

Noch teurer: Der öff. Image-Verlust. Das kann sogar Aktien-Kurse drücken, und dann kostet das Ganze der Firma Millionen. Oder ein kleinerer Betrieb. Wenn Kunden hören, daß dieser Betrieb Leute diskriminiert, können Aufträge verloren gehen.
Also wäre es für ihn einfacher und billiger, wg. so einer Kleinigkeit (Rock) lieber nachzugeben.

Ja, z.B. bei einer Bank sähe das anders aus. Wenn berufsbedingt bestimmte Dresscodes gelten, und man verstößt dagegen, kann sogar das Arbeitsamt dies als Verstoß ansehen, = selbstverschuldete Kündigung = drei Monate Sperre. Dann auch noch das AA wg. Diskriminierung verklagen, uff das dauert lange.

Aber denkt mal ca. 150 Jahre zurück. Totalausbeutung der Arbeiter. Bis zu 16 Stunden/Tag. Bis zum umfallen, bis zum Tod. Da wurde bereits mit dem Argument erpresst: "Draußen stehen Hunderte, die Deine Arbeit wollen". Und Arbeitsverlust = Existenzverlust, da gabs noch keine Stütze, usw. Und trotzdem haben es die Arbeiter geschafft, u.a. mit der Gründung von Gewerkschaften. Die Arbeitgeber hatten aber auch eingesehen, daß weniger Ausbeutung = weniger Arbeitsunfälle = weniger Kosten/Prod.stopps bedeuten.

Ich habe drei Jahre lang kämpfen müssen, arbeitslos ohne Stütze, ohne Wohnung, ohne Geld. Durch einen Fehler des AA wurde mir immer wieder Unterstützung verweigert. Auch die Sozialhilfe gestrichen. Wer sowas überlebt, im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich stand an der Grenze, dem kann Keiner mehr mit Kündigung drohen.

Also zuerst die Tür aufschlagen *wumm* Dann den Boss anfegen: "Chef ich habe >mit Ihnen zu sprechen!" und dann den üblichen Tam Tam.

Da wäre der Beginn schon verkehrt, und außerdem übertrieben. Denn so wie man hinein ruft, so schallt es zurück.
Ich brauche zunächst nichts zu machen. Wenn der Chef mich wg. dem Rock anspricht, dann ist ER es, der anfängt. Immer darauf achten, daß der Andere anfängt, genau wie bei einer Schlägerei. Alle Gegenmaßnahmen sind dann Selbstverteidigung, eben auch juristisch.

Gruß

Skirttrender

Re: Für mehr Gleichberechtigung

Werner, Friday, 21.01.2005, 21:33 (vor 7463 Tagen) @ Theo

Hallo,

ja, ich hörte im Radio auch von diesem Vorhaben; gleichzeitig wurde erwähnt, daß man in erster Linie an Behinderte und Frauen denkt in diesem Zusammenhang.

Ich meine, jeder Mensch, unabhängig vom Geschlecht, sollte nach seinen Fähigkeiten eingesetzt werden können.

Jede Quotenregelung ist das Ergebnis ideologischer Scheuklappen.


In unserem Land ist psychologisch und ideologisch ein so einseitiges Stimmungsbild zum Thema Gleichberechtigung erzeugt worden, daß z. B. eine Gleichstellungsbeauftragte, wie selbstverständlich, sich nur um "benachteiligte Frauen" kümmert.

Von Gleichberechtigung keine Spur.

Es sollte in unserem Gemeinwesen um das unkomplizierte Miteinander gehen und nicht um Abgrenzung, um Ungerechtigkeiten, gleich welcher Art, zu verringern.

Ich halte es in unserem Land für eine schlechte Entwicklung, daß sich Parteien, Interessenverbände usw. nur für eine Sache einsetzen, die politisch verwertbar, instrumentalisierbar ist.

Ein Mann im Rock, es sei denn, er kommt aus einem anderen Kulturkreis, ist politisch nicht instrumentalisierbar; insofern setzen sich Meinungs- und Stimmungsmacher, wie genannt, auch nicht dafür ein, daß Männer, wie selbstverständlich, auch am Arbeitsplatz Röcke und Kleider, tragen.

Ich habe selbst am Telefon erlebt, wie mir aufgrund einer Bewerbung gesagt wurde:

"Ihre Qualifikation ist gut, in unserem Ort kann man sich einen Mann als Leiter der betreffenden Kulturinstitution nicht vorstellen."

Es sei angemerkt, daß in meinem Beruf, auch in Führungspositionen, zu 80 % Frauen tätig sind.


Ich habe mich über diese Aussage geärgert, aber konstruktiv kann ich dagegen nichts unternehmen, da es genügend Berwerberinnen gab.

Abenteurlich sind in diesem Zusammenhang auch die Stellenausschreibungen behördlicher Einrichtungen:

Selbst für Berufe, in denen mindestens zu 80% Frauen tätig sind, wird sehr häufig folgender Passus wörtlich oder mit anderen Worten, aber gleichen Inhalts hineingeschrieben:

"Im Rahmen der Vorschriften des Landesgleichstellungsgesetzes streben
wir eine weitere Erhöhung des Frauenanteils in unserer Verwaltung an.
Bewerbungen von Frauen sind deshalb besonders erwünscht."

Es krankt in unserem Land an unpolitischer, unbürokratischer Mitmenschlichkeit im Alltag und nicht an bürokratisch institutioneller Ungerechtigkeit.

Gruß

Werner

Re: Für mehr Gleichberechtigung

UdoM, Tuesday, 25.01.2005, 22:47 (vor 7459 Tagen) @ Werner

Hallo Werner,

" ..... bei gleicher fachlicher Eignung werden weibliche Bewerberinnen vorrangig eingestellt ..... "

ich nehme doch mal an dass sich das neue Antidiskriminierungsgesetz auch gegen so´ne Dinge richtet

[image]

bleib schön verockt

UdoM

Re: Für mehr Gleichberechtigung

Marc, Wednesday, 26.01.2005, 08:32 (vor 7459 Tagen) @ UdoM

Hallo Udo,

" ..... bei gleicher fachlicher Eignung werden weibliche Bewerberinnen vorrangig eingestellt ..... "
ich nehme doch mal an dass sich das neue Antidiskriminierungsgesetz auch gegen so´ne Dinge richtet

So ein Passus müßte nur allgemeiner formuliert werden:
"Bei gleicher fachlicher Eignung werden Personen des derzeit in der
Firma/Dienststelle in dieser Berufsgruppe unterrepräsentierten
Geschlechts vorrangig eingestellt."

Gruß,

Marc

Re: Für mehr Gleichberechtigung

Cmdr_Zod, Saturday, 22.01.2005, 01:39 (vor 7463 Tagen) @ Theo

Hallo

>Der o. g. Artikel endet mit dem Satz: "Angriff auf die Vertragsfreiheit". Was ist mit intoleranten Bürgern die vehement gegen Männerröcke reden und teilweise rabiat reagieren? Wäre das nicht auch ein "Angriff auf die Kleiderfreiheit"?
[quote]Müsste man sich da nicht mal mit einbringen? Wie wäre es denn mit einer Petition? Viele andere Bürgerinitiativen machen so etwas und scheinen damit erfolgt zu haben. Ist es nicht sowieso mal an der Zeit, dass unser Problem im Bundestag diskutiert wird?
[/quote]

Finde ich irgendwie keine besonders tolle Idee.
Ich empfinde es eher als Armutszeugnis unserer Gesellschaft, dass man immer gleich ein Gesetzt oder einen Kampfhund.... ähem Anwalt braucht, wenn man was erreichen will. Insgesammt sind all diese Anwälte und Gesetze nur ein zusätzlicher Overhead, der gewaltigen Aufwand erzeugt und häufig nur eine Flut von Beamtenschaft und Verwaltung nach sich zieht.

Und mal ehrlich, was willst du politisch erreichen?
Mindestquote an Röcken; wenn nicht 20% der verkauften Herrenbeinbekleidung Röcke und Kleider sind gibts Sondersteuern?
Verunmöglichen, dass ein Mann wegen des Tragens eines Rockes diskriminiert wird (vielleicht werden auch Frauen diskriminiert, weil sie keinen kurzen Rock tragen ;-) )?
Man kann dich auch diskriminieren wenn du ein Gesetzt im Rücken hast, das ebendies verhindern soll. Man begründet die Diskriminierung dann einfach anders. Und gegen vieles nützt auch ein Gesetzt nicht, Du kannst genau gleich verprügelt werden, wenn jemandem dein Rock nicht gefällt und er eine extremistische Meinung hat.
Mord ist auch verboten, und trotzdem kommt es ab und zu vor (um jetzt mal etwas provokativ zu argumentieren).

>Theo (allein und gegen den Rest der Welt)

Ja, vermutlich schon

Gruss

Peter

Re: Für mehr Gleichberechtigung

JürgenB, Saturday, 22.01.2005, 15:43 (vor 7462 Tagen) @ Cmdr_Zod

Mindestquote an Röcken; wenn nicht 20% der verkauften Herrenbeinbekleidung Röcke und Kleider sind gibts Sondersteuern?

Hallo Peter,

das wäre endlich mal eine Steuer, die ich sofort befürworten würde! [image]

Statt Kfz-Steuer 50 % für solche Händler obendrauf
Gruß
JürgenB

Re: Für mehr Gleichberechtigung

MAS, Monday, 24.01.2005, 16:42 (vor 7460 Tagen) @ Theo

Hi Theo,

wenn ich Deinem Link folge, komme ich auf einen Artikel über Schiedrichter-Korruption beim Fußball mit dem Titel "Bestürzung über Wett-Skandal". Den meinst Du doch sicher nicht, sondern die Zeitung hat einen neuen aktuellen Artikel hinter den selben Link gelegt.

Wie komme ich denn an den Artikel, den Du meinst?

Gruß!

Michael