Hi Theo,
`uih, was für ein Temperament, und so schön ironisch.
(...nicht so schnell, dieses Gesetz ist noch gar nicht gültig.)
Die Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes. ....ja, da bin ich zu sehr von mir ausgegangen. Diese Angst habe ich mir schon vor 17 Jahren abgewöhnt. Da habe ich zum ersten Mal gekündigt, ohne eine neue Stelle zu haben. (Drei Jahre lang EDV Tag und Nacht gearbeitet, 60-70 Stunden-Woche, zum Mini-Lohn, = Selbstausbeutung, und die Schinderei brachte nicht weiter.)
Seitdem kann mich kein Arbeitgeber mehr damit erpressen. Hat auch noch Keiner versucht.Und Jeder, der mich bisher feuerte, hatte es hinterher bereut, weil er nichts Besseres gefunden hatte.
"Draußen zehn Andere für meinen Posten ? Na, bitte sehr, viel Glück bei der Auswahl,...und schönen Tag noch. Sollten Sie mich doch brauchen, dann haben Sie ja meine Tel.Nr." (Mir ist schon klar, daß dieser Chef wahrscheinlich niemals anrufen würde, wäre ihm auch zu peinlich.)
Dieses Selbstbewußtsein, damit ich so einen Satz sagen kann, zeichnet einen Mitarbeiter mehr aus, als Dutzende v. Zeugnissen, gerade in heutigen Zeiten.Und dieses Selbstbewußtsein brauche ich auch zum öff. Rock tragen, und kneife nicht gleich, nach jedem blöden Spruch.
Jeder Arb.geber weiß, daß ihm Kündigungsschutzklage droht, die er meistens nur mit Abfindung sich freikaufen kann. Wenn noch eine Klage/Prozess wg. Diskriminierung dazu käme, wirds noch schwieriger und teurer für ihn, nicht für mich.
Noch teurer: Der öff. Image-Verlust. Das kann sogar Aktien-Kurse drücken, und dann kostet das Ganze der Firma Millionen. Oder ein kleinerer Betrieb. Wenn Kunden hören, daß dieser Betrieb Leute diskriminiert, können Aufträge verloren gehen.
Also wäre es für ihn einfacher und billiger, wg. so einer Kleinigkeit (Rock) lieber nachzugeben.
Ja, z.B. bei einer Bank sähe das anders aus. Wenn berufsbedingt bestimmte Dresscodes gelten, und man verstößt dagegen, kann sogar das Arbeitsamt dies als Verstoß ansehen, = selbstverschuldete Kündigung = drei Monate Sperre. Dann auch noch das AA wg. Diskriminierung verklagen, uff das dauert lange.
Aber denkt mal ca. 150 Jahre zurück. Totalausbeutung der Arbeiter. Bis zu 16 Stunden/Tag. Bis zum umfallen, bis zum Tod. Da wurde bereits mit dem Argument erpresst: "Draußen stehen Hunderte, die Deine Arbeit wollen". Und Arbeitsverlust = Existenzverlust, da gabs noch keine Stütze, usw. Und trotzdem haben es die Arbeiter geschafft, u.a. mit der Gründung von Gewerkschaften. Die Arbeitgeber hatten aber auch eingesehen, daß weniger Ausbeutung = weniger Arbeitsunfälle = weniger Kosten/Prod.stopps bedeuten.
Ich habe drei Jahre lang kämpfen müssen, arbeitslos ohne Stütze, ohne Wohnung, ohne Geld. Durch einen Fehler des AA wurde mir immer wieder Unterstützung verweigert. Auch die Sozialhilfe gestrichen. Wer sowas überlebt, im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich stand an der Grenze, dem kann Keiner mehr mit Kündigung drohen.
Also zuerst die Tür aufschlagen *wumm* Dann den Boss anfegen: "Chef ich habe >mit Ihnen zu sprechen!" und dann den üblichen Tam Tam.
Da wäre der Beginn schon verkehrt, und außerdem übertrieben. Denn so wie man hinein ruft, so schallt es zurück.
Ich brauche zunächst nichts zu machen. Wenn der Chef mich wg. dem Rock anspricht, dann ist ER es, der anfängt. Immer darauf achten, daß der Andere anfängt, genau wie bei einer Schlägerei. Alle Gegenmaßnahmen sind dann Selbstverteidigung, eben auch juristisch.
Gruß
Skirttrender