Freude an minirock-outfit
Ich hatte einer c-kurs-kollegin, die vor hat, die aufnahmeprüfung für das b-studium an kons zu machen, versprochen, einmal rel. kurz vor dieser prüfung, ihre orgel-stücke anzuhören und zu beurteilen (welche ehre! wo ich doch selbst nur c-schüler bin...)
Gestern war es soweit, bin zu ihr in die kirche in milbertshofen und sie hat mir ihre sachen vorgespielt, und ich gestaunt, wie gut sie spielt.
Dazu hat es mich - angesichts des wenigstens halbwegs passablen wetters - gereizt, mich wieder mal in einem ein wenig frecheren outfit aufzumachen: schwarzer faltenrock (endet ca. 10 cm über den knien - von der - na wie heißt nun wieder? irgendwas italienisches wars - hab jetzt noch schnell im ebay vergeblich nach diesem namen gesucht - auch hier im forum war mal was drüber drin, es ist die, die uns mal "vorschriften" machen wollte) kombiniert mit schwarzem hemd mit rot-organgem druck (erstanden auf einem hamburger fischmarkt), heraußen getragen (immerhin macht mir ein bißchen wind unter dem röckerl sogar richtig spaß). Dieses outfit wollte ich eigentlich ursprünglich am eben vergangenen treffen tragen.
Von einigen wenigen nicht so ganz beachtenswerten bemerkungen mehr oder weniger inkompatibler (wie, cooles röckerl und süüüüß) abgesehen gab es kein auffälliges verhalten der passanten.
Dort angekommen hatte ich die kollegin kurz angefunkt, da ich den einzigen offenen eingang zur kirche nicht gefunden hatte. Sie kam übers ganze gesicht strahlend raus a) meinen mut, b) mein outfit bewundernd und freudestrahlend bekundend wie cool, stark etc. sie mein outfit fände und daß sie es wirklich ehrlich meine und daß mir das outfit waaaahnsinnig gut stehen würde - dabei aber auch den kopf schüttelnd, aber bei weitem nicht abfällig, sondern eher bewundernd und dabei freundlich-verschmitzt lächelnd, wie verrückte ideen ich doch hätte. Immerhin ist sie ja künstlerin (vor beginn des c-kurses war sie bereits konzert-pianistin - hatte auch schon mal gelegenheit, ihr gigantisches klavierspiel zu genießen) und auch ihr vater ist künstler (oboist), und solche leute sind dann schon auch einmal etwas offener/toleranter für ausgefallene ideen.
Anderseits ist sie osteuropäerin (albanien)
Beim verlassen der kirche war dann der wind so stark und aus un?günstiger richtung, daß er meinen rock hochhob.
Ich: "Oh!" - sie: "Was ist?" - ich: "der wind" - sie "na und"
Hinterher hatte sie mich noch zu sich zum kaffee eingeladen, und wir haben uns noch zwanglos unterhalten.
Beim verlassen ihrer wohnung kam die freundin ihrer kleinen tochter (wohl kindergarten-alter) angelaufen: "He, warum tragst Du einen rock?!?" "Na, warum trägst Du eine hose" - pause - "Das ist ja auch eine mädchenhose!" Dann kam von der kollegin einiges recht gutes, das ich jetzt nicht mehr so genau weiß, mit der quintessenz, daß es jeder so machen kann und soll, wie er möchte.
Gestern abend habe ich übrigens dann noch einen jungen burschen in einem schwarzen gothic-rock gesehen - ich war da übrigens mit der familie meiner neuen freundin unterwegs - die waren aber abgelenkt, und mir ist es leider nicht geglückt, deren aufmerksamkeit auf diesen kerl zu lenken und zu hoffen, daß sie erkennen, daß sowas überhaupt nicht tuntig oder schwul wirkt. Naja.
Johannes