Hallo zusammen!
Gestern nachmittag traf ich mich mit radix im Kölner Museum für angewandte Kunst. Die Sonderausstellung "femme fashion" war sehr interessant, zeigte sie doch die Frauenmode durchgehend vom Mittelalter bis in die heutigen Tage. In zwei grossen Hallen waren zahlreiche Exponate an Puppen ausgestellt. Leider durfte nicht mit Blitzlicht fotografiert werden, die Bilder, die ich ohne gemacht habe, sind leider wegen mangelnden Lichtverhältnissen nicht brauchbar.
Wir wurden von einer sehr netten und fachkundigen Mitarbeiterin des Hauses durch die Ausstellung geführt. Es waren zahlreiche wirklich extrem exotische Outfits aus allen Epochen zu sehen. Etliches wurde nur auf den Laufstegen gezeigt und nie in der Öffentlichkeit getragen. Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Mode für Frauen war und auch heute noch ist.
Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir die Stelle des Vortrags, wo auf das Aufkommen der Hosenmode hingewiesen wurde: Marlene Dietrich und ihr Hosenanzug, der übrigens aus einer Bundfaltenhose mit Umschlag am Saum der Hosenbeine bestand. Hier sprach die Führerin, die selbst einen ähnlichen Hosenanzug trug, von einer modischen "Provokation", die von der Herrenwelt damals aufs Schärfste abgelehnt wurde. Sie erzählte aus ihrer eigenen Erinnerung, dass sie selbst noch in den 60er Jahren nicht in Hosen zur Schule gehen durfte. Da die Frauen aber konsequent auf dem Tragen der Hosen bestanden, ist die Hose heute ein fester Bestandteil der Frauenbekleidung geworden. Es lag also an den Frauen selbst und an deren Willen.
Die Besuchergruppe, die geführt wurde, umfasste etwa 40 Personen, darunter auch etliche Männer, was mich ein wenig überrascht hat, denn bisher war ich der Meinung, dass sich Männer so gut wie nicht für Kleidung und Mode interessierten. Radix und ich waren die einzigen Männer, die Röcke trugen, das erregte aber keinerlei Aufmerksamkeit. Es schien so, als sei es selbstverständlich, dass auch Männer Röcke tragen. Radix hatte einen langen Jeansrock an, ich selbst trug meinen knielangen schwarzen Nappalederrock.
Nach dem Museumsbesuch gingen radix und ich noch in ein Cafe wo wir uns näher bekannt machten und uns über unsere Erfahrungen und Erlebnisse unterhielten. Ich habe mich sehr gefreut, ihn perönlich kennenlernen zu können. Das war nur möglich, weil radix seinen geplanten Besuch hier im Forum angekündigt hatte. Wenn also jemand irgendwo hin fährt, in eine fremde Stadt, warum auch immer, dann sollte er es kurz hier ins Forum schreiben, vielleicht kann er einen dort wohnenden Rockträger persönlich treffen. Ich finde das immer sehr nett und reizvoll, die Leute, die hier posten, auch mal persönlich kennenzulernen.
Schöne Grüsse,
Ferdi