Hallo Gemeinde,
"da gäbe es gar nichts mehr zu sagen", bemerkte er abfällig bei der Begegnung im Flur am Vormittag. Im Betriebsrestaurant zu Mittag stand er in meiner Nähe in der Reihe mit finsterster Mine . Wo er doch sonst immer so lustig ist wenn seine Leute genau das machen was ihm genehm ist. (Er hat ja bereits 1998 dafür gesorgt, dass er nicht mehr mein Chef ist).

Kurz vor der Mittagspause war meine Kollegin aus unserem Büro in seinem Abteilungsbereich aufgetaucht um mal wieder zu den "ehemaligen" Guten Tag zu sagen. Auf diese schöne Kollegin ist unser "Karrieredynamiker" immer gut zu sprechen . Sie konnte aber nicht seiner Meinung zustimmen, dass es "was Unmögliches" sei, wenn ein Mann einen Rock trägt. Im Gegenteil! Die Männermode sei im Wandel und der Mann gäbe auch ein sehr gutes Bild im Rock ab .

Tja - der Mann hat mit dem Intellekt der Mittelschicht des Unternehmens ein psychisches Problem. Hat er selbst seine Macht so aufgebaut, dass er bedingungslos den Vorgaben der General-Direktion gefolgt ist und das Unternehmen umstrukturiert hat. Seine ungenehmen Leute wurden an die anderen Abteilungen verschoben, andere genehme reingeholt. In seiner Abteilung war gesellschaftlich immer Ruhe, "fremdes Gedankengut" im Keim erstickt .

Dabei hat er sich mit den anderen Spitzenkräften in einen unheimlichen Gruppenzwang begeben. An das Tragen eines Rocks bei Veranstaltungen im Sommer ist nicht zu denken...

Aber er war am Standort Ravensburg viel abwesend. In der Zeit haben mich alle werktätigen vor Ort, besonders den Sommer über, mit meinen Röcken gesehen. Männer haben sich interessiert, wo man solche Röcke her bekommt, die Mädels haben es gut geheissen, dass ein Mann auch Röcke trägt.

<big>Dieses entstandene gesellschaftliche Kulturgut wird dieser autoritäre Abteilungsleiter nie und nimmer mehr vernichten können.</big>

Ihm bleibt nur seine finstere Mine oder ein Umdenkprozess, wenn er dazu überhaupt noch in der Lage ist...

Gruss aus Oberschwaben,
Winterräder-Montage-Tag,
und auf den Katholischen Feiertag hin
die Grabstelle meines Vaters schön gestalten