Hallo,
ich denke, Du hast hier den Hauptgrund dafür gefunden, warum Männer das Röcke tragen so schwer
fällt.
Das traditionelle Rollenbild des mächtigen Mannes ist weiterhin für Männer zwingend. Wer sich
dem verweigert wird von Männern und Frauen geächtet. Daran hat der Feminismus nichts geändert.
Er hat nur das männliche Rollenbild für Frauen ermöglicht. Ein machtloser Mann gilt als nur
mangelhaft. Daher darf sich ein Mann keine Schwäche oder Weiblichkeit erlauben. Letzteres gilt
nämlich als schwach und die von den Feministen propagierten weiblichen Stärken werden Männern
nicht zugestanden. Daher traut sich kaum ein Mann an etwas, was als weiblich gilt.
Wenn aber weniger als 1 Promille der Rockträger männlich sind, wird der Rock im allgemeinen
als feminin angesehen, selbst wenn es keinen vernünftigen Grund dafür gibt, daß nur Frauen
Röcke tragen dürfen.
Ich gebe zu, daß mein Röcke Tragen auch mit der Ablehnung der aus diesem Rollenbild entstehenden
Zwängen zu tun hat.
So lassen sich zwei Reaktionsmuster gut erklären. Frauen finden Rockträger symphatisch, denn
mann stellt sich auf ihre Stufe, aber mit Röcken von ihren Partnern haben sie ehr Probleme,
weil sie sich einen "richtigen" Mann wünschen, der sie vor der bösen Welt schützt.
Männer sind dagegen froh, einen Schwachen gefunden haben, dem sie ihre überlegene Männlichkeit
machtvoll demonstrieren können. Zudem ist der Rock am Mann ein Angriff auf die labile Grundlage
ihres Männlichkeitsbildes und damit auf ihr ebenso labiles Selbstbewustsein, das dann durch
Vernichtung des Angreifers gerettet werden muß. So erkäre ich mir die Pöbelein der Männer.
Gruß
Joseph